Mit Hund unterwegs

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Meine Hunde

Früh schon stellte sich heraus, dass ich eine große Affinität zu Hunden habe. Als Kind streunte ich durch die Umgebung und erbat mir die Vierbeiner aus der Nachbarschaft, was dazu führte, dass ich mit zehn Jahren meinen ersten eigenen Pflegehund hatte. Laurin. Ich holte den Retriever-Spitz-Mix täglich zu Spaziergängen ab und betreute ihn sogar über ganze Wochenenden. Er war sehr auf mich bezogen und wir erlebten viele Abenteuer.
Als seine Besitzerin fort ziehen musste war ich untröstlich und nicht mehr zu halten. Ich wollte meinen eigenen Hund und zwar sofort.

 Ein Traum wird wahr

Frankreich 2003, Sina (12 Jahre) hilft unser Zelt aufbauen.Die junge Münsterländerhündin einer Nachbarin hatte ungewollt Nachwuchs bekommen und war mit ihren zehn Welpen völlig überfordert. Die Hundekinder mussten schnell ein neues Heim finden und so kam es, dass Sina bei uns einzog. Da war ich elf Jahre alt.
Ich dachte alle Hunde seien gleich, außerdem hatte ich noch die romantische Vorstellung von „fünf Freunde“ im Kopf. Ein Hund ist mein Kumpel, er ist immer für mich da, zusammen gehen wir durch dick und dünn.

 Wunschdenken und Realität

Ich hatte falsch gedacht. Meine neue Weggefährtin war mit einem starken Jagdtrieb gesegnet, der jeden Jäger stolz gemacht hätte, mich aber immer öfter einsam am Wegesrand zurück ließ. Ich war enttäuscht und suchte eine Hundeschule auf. Dort wurde mir erstes Wissen über das Lernverhalten von Hunden vermittelt, meine Hündin erlangte einen wirklich guten Grundgehorsam und wir hatten viel Spaß beim Agility und Breitensport. Den Hundeführerschein haben wir damals mit Bravur bestanden. Den Jagdtrieb bekam ich so allerdings nicht unter Kontrolle. Also suchte ich Rat bei einem Jäger, der mir die zu dieser Zeit üblichen Tipps gab. Der Hund solle mit einem Stachelhalsband an einer Schleppleine befestigt werden, wenn er dann los renne und nicht höre würde er schon sehen, was er davon hätte. Ich war unbedarft und das Training über aversive Reize zu dieser Zeit völlig normal. Ich folgte dem Ratschlag. Heute schäme ich ich dafür, aber ich wusste es nicht besser....
Was soll ich berichten? Meine Hündin lernte, wenn sie Stachelhalsband und Schleppleine trug, mir nicht von der Seite zu weichen, sie wurde sehr unsicher im Bezug auf ihre Umwelt. Eigentlich hätte ich froh sein müssen, meine Sina blieb nun bei mir. Doch der Grund widerstrebte mir zu tiefst, Angst vor Schmerzen sollte nicht das Motiv sein. So ging ich einen längeren und steinigeren Weg, der uns aber bis zu Sinas Lebensende, als sie siebzehn und ich achtundzwanzig Jahre alt war zusammen schweißte.

Mein etwas anderer LehrmeisterWilly beim Gassigang.

Fünf Jahre zuvor war unser Rudel bereits gewachsen. Willy, ein Minischweineferkel hatte zu mir gefunden. Er war kümmerlich
und sehr krank. Nachdem er knapp den Sprung ins Leben zurück geschafft hatte, begann ich mit ihm zu trainieren, wie mit einem Hund. Er lernte diverse Kommandos, lief auf Spaziergängen mit und war ein leidenschaftlicher Autofahrer. Leider ging er nach nur zwölf Jahren wieder, in dieser Zeit hat er mich eine Menge über Lernverhalten bei Tieren gelehrt.

GiGi GiGi

 Zur Zeit lebt GiGi bei mir. Im Alter von fünf Monaten übernahm ich die tolle Hündin aus einer Notlage heraus, da hatte sie bereits mehrere Besitzer gehabt. Fünf Monate klingt jung, dennoch wurde mir durch meine neue Hündin klar, wie wichtig die Sozialisationsphase im Leben eines Hundes ist, denn GiGi hatte in dieser Zeit einige Defizite erlitten und brachte ein paar Auffälligkeiten mit sich.
Sie ist schnell durch ihr fremde Reize überfordert und dreht auf, der Umgang mit Artgenossen fällt ihr schwer. Sie neigt zur Verteidigung von Ressourcen und hat einen nicht zu unterschätzenden Jagdtrieb.
Die Herausforderung habe ich angenommen und wir arbeiten täglich an ihren Baustellen, mit guten Erfolgen. Dabei ist sie zugleich meine beste Lehrerin und Schülerin.
Aus eigener Erfahrung bleibt mir nur zu sagen: wer denkt, der Hund eines Hundetrainers sei perfekt, der denkt falsch. Denn ein Hundetrainer ist im Bezug auf den eigenen Hund auch nur ein Hundehalter. Der große Vorteil besteht darin, dass der Blick für beide Seiten erhalten bleibt und immer wieder klar wird: Lernen hört nie auf.